Dienstag, 26.März 2019
Tag 4 der Trainer C Ausbildung in Hildesheim-Himmelsthür
6:50 Uhr, ich werde wach, auch ohne Wecker, und starre auf diese Holzplatte in meinem Etagenbett über mir. Meine Gedanken kreisen um die noch zu erstellende Lehrprobe, die bevorstehende DLRG-Theorieprüfung und den gestrigen Tag mit all seinen Inhalten.
6:52 Uhr, mein Telefon surrt. Es ist die „Trainer C Hildesheim Whatsapp-Gruppe“. Dank Philipps Bruder ist quasi über Nacht das Logo für unser Lehrgangs-Shirt fertig geworden. Respekt, eine tolle Leistung – und das aus der Ferne.
8:30 Uhr, nach dem Frühstück soll der Unterricht beginnen. Unser Referent David kommt wegen eines persönlichen Termins leider etwas später. Ich unterhalte mich kurz mit Corinna, wir lachen – zugegeben vielleicht etwas lauter… Und schwupp steht Micha vor mir.
Ja, und ich habe den Job. Nein, nicht den des Tauchers vom Dienst, den ich seit Tagen gerne übernommen hätte. Nein, ich darf für heute das emotionale Protokoll, schreiben, welches neben dem sachlichen Protokoll täglich von einem anderen Teilnehmer geschrieben werden darf. Ein Traum, ich freue mich.
Wir werden von Micha und Holger begrüßt, sind aber offenbar mit unserem „Guten Morgen“ mal wieder zu leise. Kurzerhand wird ein erhöhtes Anforderungsprofil eingefordert. „Guten Morgen lieber Micha, guten Morgen lieber Holger“ soll es bis spätestens Freitag heißen. Schaun wir mal, was sich da machen lässt.
Wir kommen zu unserem ersten Referat „Tauchen mit Kindern beim VDST“, welches von Nicola vorgetragen wird. Wir erfahren etwas von den Kinder-Schnorchel-Brevets „Otter“ und „Robbe“. Welch niedliche Namen. Ich frage mich, welche Tiere wir wohl den Erwachsenen-Brevets zuordnen würden…
Patric, unser Mediziner, bringt sich wie bereits in den vergangenen Tagen beeindruckend mit seinen fachlichen Beiträgen ein. Ich denke, ich darf hier für die Gruppe Respekt und Anerkennung aussprechen.
Patric empfiehlt sich mit seiner Fachkompetenz für einen zukünftigen SK Tauchmedizin…
Ich freue mich schon drauf. Wann kann ich mich anmelden?
9:15 Uhr, David ist zwischenzeitlich eingetroffen und beginnt seinen Vortrag „Leistungsphysiologische Grundlagen“.
Wow.
David präsentiert uns im Rahmen seines Vortrags die Formel „ATP à ADP + P + Energie“.
„Ah, ja nee, is klar“ geht mir durch den Kopf.
Und weiter geht`s „KP + ADP à Kreatin + ATP“
Oha, jetzt geht’s los.
Oder „Fette + O2 + ADP à Kohlensäure + ATP + Wasser“
Hossa.
Und weiter geht’s zur schematischen Darstellung der Energiestoffwechselvorgänge.
Ich stelle mir in diesem Moment die Frage, ob ich heute Nachmittag beim Schwimmtraining unter Davids Anleitung die Kalorien der letzten Tage verbrennen werde.
Andeutungsweise sollen wir heute an unsere Leistungsgrenze geführt werden.
„Heute gibt´s Krämpfe“ ruft Lucian in den Raum.
Während der Erläuterung der Superkompensation klettert auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Eichhörnchen den Baum hinauf. Offenbar eine gelungene Ablenkung für die Gruppe, denn nach und nach rückt dieses niedliche Tier in den Fokus. Sorry David.
Doch zurück zu David`s sehr interessanten Vortrag.
Marco und Lucian erweitern die Expertenrunde und sorgen für die Erläuterung der Formulierung „physikalische Fähigkeiten“, welche man offenbar auch als „mechanische Fähigkeiten“ bezeichnen kann. Perfekt. So einfach kann das Leben sein. Hier deutet sich einmal mehr die Vielfalt der unterschiedlichen Berufswelten an, die im Tauchsport vertreten sind.
Nach dem Mittagessen geht es für zwei Stunden zum Power-Training in die Schwimmhalle.
David führt uns sehr angenehm in die Welt der unterschiedlichen Trainingsmethoden ein.
Die Tabbata-Übung am Ende der zwei Stunden führt die meisten von uns an ihre persönlichen Grenzen…
Die durch den heftigen Flossenschlag der Gruppe verursachte Trübung des Wassers (!) wurde von Lucian wie folgt kommentiert:
„Solange das Wasser nicht trüb ist, hat sich keiner bewegt.“
Jawoll, das klingt nach einem Plan.
Ja, und dann ist es soweit – die DLRG Silber -Theorieprüfung steht bevor. Pünktlich um 15.15 Uhr werden die Fragebögen von den Ausbildern mit ernsten Mienen verteilt.
Und los geht´s.
Nach etwa 25 Minuten haben bereits alle ihre Bögen abgegeben. Nach kurzer Sichtung durch die Ausbilder kann bereits nach weiteren 30 Minuten verkündet werden, dass alle bestanden haben.
Nahtlos geht es zum nächsten Ausbildungspunkt, dem Erlernen verschiedener Knoten.
Eigentlich ganz einfach, ich befürchte nur, dass ich mir den einen oder anderen noch vor der Abschlussprüfung anschauen werde.
Doch wer denkt, dass dieser Ausbildungstag mit dem Abendessen endet, der täuscht.
Um 20.00 Uhr sitzen die meisten noch immer im Gruppenraum oder im Essensaal und arbeiten an ihren Protokollen, Referaten, oder Trainingsplänen.
Und es sieht noch nicht nach einem Ende aus…
Stefan